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Erlebt und bewegt

In dieser Rubrik veröffentlichen wir regelmässig Beiträge aus der gleichnamigen Rubrik der Zeitschrift factum - mit freundlicher Genehmigung.

NUR EIN SCHRITT LIEGT ZWISCHEN MIR UND DER EWIGKEIT

Es war ein verregneter Tag Anfang August. Ich hatte ein paar Erledigungen zu machen. Meine kleine Tochter nahm ich mit und so fuhren wir gemeinsam mit dem Auto in einen Nachbarort.

Bei der Rückfahrt fuhren wir auf einer Bundesstrasse auf regennasser Fahrbahn in eine Rechtskurve. Ich hatte etwa 80 Stundenkilometer auf dem Tacho. Plötzlich erschrak ich zutiefst. Ein entgegenkommendes Auto fuhr viel zu weit in der Mitte der Fahrbahn.

Wahrscheinlich war der Lenker zu schnell in die Kurve gefahren. Ich war wie erstarrt. Durch den Regen und die Kurve konnte ich das entgegenkommende Auto erst erkennen, als es direkt vor mir war. Im selben Moment realisierte ich, dass sich unsere Spiegel offenbar um Haaresbreite verfehlt hatten! Der entgegenkommende Fahrer war sicherlich mit etwa 100 Kilometern pro Stunde unterwegs.

In diesem Moment wurde mir klar, was passiert wäre, wenn zwischen unseren Autos nur ein paar Zentimeter weniger Platz gewesen wären. Wäre ich schneller gefahren, hätten die Fliehkräfte in der Kurve auch auf mein Auto stärker gewirkt und ich wäre wahrscheinlich mit dem anderen Auto kollidiert.

Ich schloss kurz die Augen (denn ich fuhr ja noch ...). Sofort dachte ich an meine kleine Tochter, die angeschnallt hinter mir auf dem Rücksitz sass. Sie hätte einen Zusammenstoss wohl genauso wenig überlebt wie ich. Ich mit 80 km/h und der andere Fahrer mit etwa 100 km/h: Das entspräche einem ungebremsten Frontalcrash mit etwa dieser Geschwindigkeit gegen eine Mauer oder einen dicken Baum! 

Mein Blick durch die Windschutzscheibe glich einem Tunnelblick. Reflexartig rief ich zu Gott: «Herr, ich danke dir. Danke, danke, danke, dass du uns gerade bewahrt hast. Ich liebe dich, Herr Jesus. Danke.»

Nur ein Schritt liegt zwischen uns und dem Tod. Das wurde mir an diesem Tag wieder ganz neu bewusst. Jeder Tag kann der letzte sein und wir werden abberufen. «Nur ein Schritt ist zwischen mir persönlich und dem Tod», sagte auch David in 1. Samuel 20,3. Aus diesem Grund möchte ich mich noch mehr an die Kürze meiner Zeit erinnern und sie entsprechend nutzen, um Jesu Namen Ehre zu machen und für ihn zu leben. Machst du mit?

Vielleicht beginnst du damit, dir die folgenden zwei Verse sorgfältig einzuprägen und sie an deinen Computer, dein Smartphone oder deinen Spiegel zu heften:

«Die Zeit ist begrenzt», 1. Korinther 7,29.

«Kauft die Zeit aus», Epheser 5,16.

Thomas Lange